Es gibt Musikstücke oder zumindest Textpassagen daraus, die einen immer an besondere Momente erinnern werden. Mir kam heute auf dem Rückweg vom Flughafen in Lübeck der obige Song von R. Kelly in den Sinn, denn ich durfte heute einen für Flieger wahrlich tollen Moment erleben: Meinen ersten Solo-Flug! Der Moment hat genau drei Platzrunden gedauert und war echt fantastisch.
Aber der Reihe nach: Da das Wetter in EDHL heute fliegbar war, hatte ich mich mit einem Lehrer der FTO Nord verabredet, den ich bis dato noch nicht kannte. Denn Voraussetzung für den Solo-Flug ist der sogenannte Cross-Check, bei dem ein anderer Lehrer als der, mit dem man vorrangig fliegt, die Leistung des Schülers begutachtet. Erst wenn dieser zweiter Checker auch sein okay gibt, ist der Weg – pardon – die Bahn frei. Und so bin ich heute mit Fluglehrer Rainer drei (Platz-)Runden um den Block geflogen. Bevor es losging, hatte er mir schon gesagt, dass er einfach nur daneben sitzen und nichts tun wird, außer zu schauen – „Flieg einfach wie immer…“. Gesagt, getan und nach der dritten Landung kam die lang ersehnte Ansage: „Ich werde jetzt aussteigen und dann fliegst Du einfach noch drei Platzrunden. Alles klar?“. Und wie alles klar war!!
Wahrscheinlich erwartet man nun große Aufregung und Nervosität, aber dafür war schlichtweg keine Zeit – schließlich musste ein Flugzeug geflogen werden 🙂 Tür zu, Checkliste in die Hand, Tower anfunken und schon ging es los zur Bahn 07. Nach der Startfreigabe dann der große Augenblick – Gas rein, Airspeed alive, 70kts IAS, rotate, positive Climbrate, Gear up und…ich fliege!! Allein!! Nur das Flugzeug und ich!! Wahnsinn!!
Die drei folgenden Platzrunden vergingen im wahrsten Sinne des Wortes ‚wie im Flug‘. Bei der ersten Landung schwamm die Maschine kurz im Bodeneffekt auf, weil es doch ein deutlicher Gewichtsunterschied ist, ob man alleine oder zu zweit im Flugzeug sitzt. Nachdem ich mich an die veränderten Reaktionen der EMRY gewöhnt hatte, waren die Landungen zwei und drei dann erste Sahne. Unbeschreiblich, wie viel Spaß Fliegen macht!
Nach der Abschlusslandung dann zurück zum Hangar, wo mich Rainer und ein Fliegerkollege schon mit dem Fotoapparat in der Hand zur Gratulation in Empfang genommen haben.
Mein Fazit des Tages: I believe I can fly!
Hey, Glückwunsch! :-)))
Sehr schön!!
Bei mir war das Lied von R.E.M.: It´s the end of the world …
(Keine Angst, die Zeile noch weiter.)
Freu mich sehr für dich! Jipiiiieh!!
m.
…as we know it (and I feel fine) 🙂
Danke, mein Lieber!! Endlich geht es wieder vorwärts…
Bis bald!!
Herzlichen Glückwunsch und ich weiß genau wie man sich danach fühlt! Ich hatte das große Glück, diesen Moment schon zweimal erleben zu dürfen… 🙂
Genieß diesen Moment und nutze den Schub, den dieses Erlebnis mit sich bringt!
Allzeit gute Landung!
Bernd
Hallo Bernd,
vielen Dank! Der Schub hat gewirkt, die Überland-Ausbildung macht wirklich viel Spaß und Solo-Platzrunden stärken das Selbstvertrauen ungemein.
Wie schafft man es denn, das erste Solo gleich zweimal zu machen? 🙂
Gruß
Holger
Tja… – lange Story in kurz:
Ich habe Anfang der 80er Jahre die Ausbildung zum Hubschrauber-Piloten bei der Bundeswehr absolviert und dabei logischerweise die Freuden des ersten Solo-Fluges (u.a.) erfahren… 🙂
Ich habe die Truppe dann aber vorzeitig (ehrenhaft!) verlassen und dann fast 30 Jahre kein Geld und/oder Zeit mehr gehabt für meinen Traum und ihn gaaaanz tief in mir begraben bis mir jemand die entscheidende Frage stellte… – warum fliegst Du eigentlich nicht wieder?
So bin ich dann im Herbst 2010 kurzerhand wieder vom Fußgänger zum Flugschüler mutiert, hatte Ende März 2011 die Theorieprüfung in der Tasche und habe mir dann im Mai 2011 zum zweiten Mal die Segnung des Allerwertesten abgeholt… 🙂
LG,
Bernd